Im imaginären Museum Theodor Fontanes Christoph Wegmann
Zustand: gebraucht, sehr gut
Theodor Fontane war von Kindheit an ein Bildernarr. Und so sind auch seine Romane großzügig mit Bildern ausgestattet, und zwar wortwörtlich: in Sprache übertragen und in Literatur verwandelt. Manchmal ist es nur eine Anspielung, zuweilen bloß ein Werktitel oder Künstlername, dann wiederum werden mit wenigen Sätzen Gemälde gleichsam reproduziert. Von Sternbildern bis Briefmarken, von Meißner Nippes bis zu Deckengemälden reichen die Bildbeispiele, die in den Romanen genannt, vom Erzähler und seinen Figuren erinnert, diskutiert, gekauft, vererbt, geschaffen und zerstört werden. Alle wichtigen Geschehnisse und Themen spiegeln sich in Bildern, mit Bildern lernen sich Figuren kennen und lieben, wegen Bildern zerstreiten und trennen sie sich. Fontane hat in seinen Romanen an über 1 500 Textstellen Bildmotive eingearbeitet: Porträts, Wappen, Orden, Ornamente, Denkmäler oder Heiligenbilder schimmern wie Wasserzeichen durch seine Texte hindurch. Viele dieser Bilder sind jedoch für heutige Leserinnen und Leser „verblasst“, ihr ikonografischer Gehalt ist kaum noch gegenwärtig. Die Erkundungen des Lese- und Bilderbuches führen insofern oftmals durch Terra incognita. Dabei ist es nicht nötig, Fontanes Werke zu kennen, um der Tour durch sein Musée imaginaire folgen zu können. Diese navigiert durch den gesamten Raum seiner Geschichten wie durch einen einzigen Riesenroman und geht den Motivlinien und Mustern nach, die der Autor gesetzt hat, etwa den Bildern der Liebe, der Macht und des Todes, den Bildern des Wissens und den neuen Bildmedien des 19. Jahrhunderts.
568 Seiten, gebunden Quintus-Verlag, 2019 ISBN 9783947215478 23,5 x 22 x 5 cm
Nutzen Sie die linken/rechten Pfeile, um durch die Slideshow zu navigieren, oder wischen Sie nach links bzw. rechts, wenn Sie ein mobiles Gerät verwenden
Wenn Sie eine Auswahl auswählen, wird eine vollständige Seite aktualisiert
drücken Sie die Leertaste und dann die Pfeiltasten, um eine Auswahl zu treffen