Bernward von Hildesheim und der Impuls Mitteleuropas
Hella Krause-Zimmer
Zustand: gebraucht, gut
Bernward von Hildesheim (um 960 bis 1022) ist ein großer Abendländer am Beginn unsere Jahrtausends, dessen Bedeutung durch dieses Buch erstmalig herausgearbeitet wird. Man kennt ihn bisher nur in Einzelheiten: Politisch als den engen Vertrauten des ottonischen Kaiserhauses, wo er am Hofe Ottos II. und der Kaiserin Theophanu lebte und Erzieher Ottos III. war; als Kirchenmann, der bedeutenden Einfluss auf die reformatorischen Bestrebungen seiner Zeit ausübte; als Künstler und Architekten, der für sein Jahrhundert entscheidende Impulse gab: die Miniaturen des sogenannten Kostbaren Evangeliars, der monumentale Bronzeguss der Tür und der Säule, die Architektur von St. Michael - sie sind nicht nur nach seinen Entwürfen, sondern mehr als bisher angenommen auch von seiner eigenen Hand geschaffen.
Was ihn mehr als die Summe dieser Einzelzüge auszeichnet, ist die geistesgeschichtlich bedeutsame mitteleuropäische Intention, die seinem gesamten Werk zugrunde liegt: Zwischen dem westlichen Platonismus der Schule von Chartres und den östlich-byzantinischen Bestrebungen am Kaiserhof vertritt Bernward eine eigenständige mittlere Linie, die sich durch eine modern erscheinende, «unrömische» Auffassung des Christentums auszeichnet.
Dies ist vor allem an den beiden großen Bronzewerken abzulesen, durch deren kühn komponierte Bildinhalte Bernward sich als großer christlich-esoterischer Lehrer und Künstler erweist. Die michaelische und die johanneische Strömung, auf deren zukünftige Bedeutung Rudolf Steiner wieder aufmerksam gemacht hat, sind die beiden Quellpunkte seines Wirkens.
276 Seiten mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen auf Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag
Freies Geistesleben, 1984
ISBN 3772508243
25 x 20 x 3 cm
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